Baugenehmigung für neues Gemeindezentrum wird in diesem Jahr erwartet
Die Evangelische Versöhnungskirchengemeinde Biesdorf plant bereits seit geraumer Zeit den Bau eines Erweiterungsbaus für das Gemeindezentrum. 2010 gab es die ersten Überlegungen. Für dieses Jahr wird nun mit der Baugenehmigung gerechnet, möglicherweise schon im Sommer.
Nach den Neubauten von Stadt und Land wird es auch auf der anderen Straßenseite von der B1/B5 bzw. Alt-Biesdorf bauliche Veränderungen geben. Direkt neben dem Pfarrhaus mit der Adresse Alt-Biesdorf 59 soll ein Neubau entstehen. Die Kirchengemeinde investiert an dieser Stelle in ein neues Gemeindezentrum. Fertiggestellt werden soll das neue Gebäude bis Ende 2023.
Bei einem persönlichen Gespräch mit dem Pfarrer Steffen Köhler (seit 1. März neuer Pfarrer der Gemeinde) und Norbert Springer, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, bekam ich die Gelegenheit, Näheres über die Pläne für das neue Gemeindezentrum zu erfahren.
Die Evangelische Kirchengemeinde Biesdorf zählt ca. 3.500 Mitglieder und gehört zum Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree. Bereits 1898 wurde der Turm der Gnadenkirche im alten Dorfkern von Biesdorf errichtet. 1951 erhielt sie ihren Namen „Gnadenkirche“. Alle zwei Monate erscheint der Gemeindebrief „Gnadenlicht“. Hier können die bisherigen Ausgaben eingesehen werden.
Denkmalschutz
Die denkmalrechtlichen Aspekte spielen für die Genehmigungsfähigkeit des neuen Gebäudes eine große Rolle. Denn der Bau soll direkt mit dem bestehenden und denkmalgeschützten Pfarrhaus verbunden werden. Das Pfarrhaus wurde von 1788 bis 1789 als einstöckiges Gebäude errichtet und 1885 aufgestockt. Dabei erhielt es die Gestalt, die wir noch heute sehen können.
Um deutlich zwischen dem neuen und alten Gebäudeteil zu unterscheiden, soll in Richtung Alt-Biesdorf eine durchgehende Glasfassade die beiden Teile verbinden. Verbindendes Element von Neu und Alt wird auch die Fassade. Es sollen Backsteine verwendet werden, die der Außenhaut des Pfarrhauses entsprechen.
Entworfen wurde das neue Gemeindezentrum vom Architekten Paul Böhm, der auch schon die Freilichtbühne in den Gärten der Welt entwarf.
Klimaschutz
Energetische Merkmale wurden bei dem Neubau ebenfalls berücksichtigt. Grundlage dafür ist nicht allein der Stand der Technik, sondern auch das seit 1. Januar 2021 geltende Klimaschutzgesetz der Landeskirche. Bis 2050 wird demnach Klimaneutralität angestrebt.
Die Kirchengemeinde bezieht schon jetzt Ökostrom. Mit einer zusätzlichen Abgabe zum Strom sollen weitere Klimaschutzmaßnahmen in der Zukunft finanziert werden.
Der Neubau soll mit einer Wärmepumpe und Tiefenbohrung beheizt und energetisch untrennbar mit dem Altbau verbunden werden. Deswegen wird auch bei der Wärmeversorgung der gesamte Gebäudekomplex betrachtet. Ziel ist, dass beide Gebäudeteile sich untereinander mit Wärme versorgen können.
Seitenansicht des alten Pfarrhauses und des neuen Gemeindezentrums
© Architekturbüro Paul Böhm GmbH
Perspektive
Noch ist die Baugenehmigung nicht erteilt. Doch damit wird im Sommer gerechnet.
Mit dem neuen Gemeindezentrum wird sich das Bild von Alt-Biesdorf noch einmal verändern und es wird ein Ort entstehen, der als soziale Einrichtung die Infrastruktur in der Nachbarschaft ergänzt.
Es gibt bereits Ideen, wie genau das Gebäude auf verschiedenste Weise genutzt werden kann. Mit 200 Plätzen kommen viele Nutzungen in Frage. Die Konzeption ist noch in Arbeit und wird zu einem späteren Zeitpunkt präzisiert.
veröffentlicht am 23.03.2021