Auswirkungen auf Migration und Tourismus

Die Auswirkungen auf die Migration und den Tourismus

– Gastbeitrag von Jonas Knorr –

In den letzten Beiträgen ging es auch schon um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und auf die Städte und die Landwirtschaft. Diesmal soll es noch direkter um den Menschen gehen – die Auswirkungen auf die Migration und den Tourismus.

Migration

Alleine zwischen 2008 und 2016 migrierten jährlich etwa 21,7 Millionen Menschen innerhalb ihres Landes aufgrund von Wetterereignissen, wie Stürmen und Überflutungen. Im Jahr 2016 waren es sogar dreimal so viel, wie durch Krieg und Gewalt. [1]  Zwar nicht in diesem Ausmaß, aber durch Wetterereignisse findet natürlich auch länderübergreifende Migration statt. [2]  Dies passiert meist in wirtschaftlich schwächeren Ländern.

Die Migration hat natürlich viele Gründe, die meist zusammen und ineinander übergreifend zur Flucht führen. Die Flucht eines Menschen kann also weder direkt auf die Ökologie noch direkt auf die Ökonomie zurückgeführt werden. [3] Aber viele der Faktoren werden durch den Klimawandel verstärkt.

Zum Einen natürlich ganz direkt durch Wetterextreme, die durch den Klimawandel häufiger werden, aber auch soziale Faktoren, zum Beispiel wenn aufgrund von Stürmen die Infrastruktur und die Bildungsmöglichkeiten zerstört werden. Diese Liste ließe sich weiter fortsetzen, denn die Klimakrise ist ein intersektionales Thema. [4]

Am Ende bleibt in diesem Bezug meist die Frage bestehen, wohin diese flüchtenden Menschen fliehen können und ob für sie auch die gleichen Asylrechte gelten, [5] denn diese Themen sind im deutschen Grundgesetz beispielsweise leider nicht geregelt. [6]

Zum Autor

Jonas Knorr

Jonas Knorr

schreibt regelmäßig auf dieser Seite über die Klimakrise. Er ist Bezirksdelegierter von Fridays for Future und leitet die Media AG von FfF auf Berlin Ebene.

Tourismus

Nun zum freiwilligen Reisen, dem Tourismus. Im Tourismus herrscht eine für mich unverständliche Kontroversität, denn während der Tourismussektor für rund 8 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen zwischen 2009 und 2013 verantwortlich ist, schadet er sich dadurch gleichzeitig selbst. [7]

Wenn es weltweit wärmer wird, wird es das auch in den touristisch wichtigen Gebieten am Mittelmeer. Noch ist es dort angenehm warm, doch aufgrund der Verschiebung der Klimazonen könnte es dort vielen Tourist:innen zu heiß werden. [8] Und auch viele Wintersportgebiete werden ihre Schneesicherheit verlieren und dadurch auch ihr winterliches Flair. [9]

Im Bereich einer moderaten Erwärmung wird sich der Tourismus vor allem verlagern und eher nicht abgeschwächt werden, [10] aber bei einer steigenden Erwärmung werden die negativen Auswirkungen vorrausichtlich stark überwiegen, [11] denn zwar werden Kreuzfahrten in die Arktis möglich sein, aber der Skitourismus wird stark zurückgehen. Natürliche Sehenswürdigkeiten, wie Korallenriffe werden zerstört und Inselparadiese untergehen. Der Tourismus schadet sich also auch selbst.

Nach diesem Beitrag ist hoffentlich klar geworden, wie abstrus die Bezeichnung des Asyltourismus von der AfD ist, denn kein Mensch wird freiwillig fliehen, Urlaub hingegen ist immer freiwillig und ein Zeichen des Wohlstandes. [12] Im nächsten Beitrag werde ich ein Fazit über die verschiedenen Auswirkungen und die Kosten für die Menschheit ziehen und versuchen es kompakt darzustellen.

Für heute bleibt mir nur zu sagen: Kein Mensch ist illegal!

 

 

In der Serie „1,5 Grad“ erklärt Jonas Knorr die Klimakrise. Zur Aufklärung über die Klimakrise wird diese Rubrik Fridays For Future Marzahn-Hellersdorf frei zur Verfügung gestellt. Für den Inhalt sind allein die Gastautor*innen verantwortlich.

 

veröffentlicht am 02.04.2021

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