Berlin kann 25 % des Stroms aus der Solarenergie decken
In unserem Bezirk gibt es eine lange Geschichte größerer Solaranlagen. Um die Erfolgsgeschichte fortzusetzen und die Potentiale der Solarenergie im Stadtgebiet optimal zu nutzen, ist eine Solarpflicht geplant.
1998 wurde an einem der Wohntürme am Helene-Weigel-Platz die damals europaweit größte Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Im Gelben Viertel nahe dem U-Bahnhof Kienberg (vormals Neue Grottkauer Straße) produzieren Photovoltaikmodule auf über 50 Dächern Solarstrom (1,6 GWh pro Jahr) für die Mieter. Und auf den Gewerbehöfen in der Wolfener Straße hat die GSG Photovoltaik-Module mit einer Spitzenleistung von 1.200 Kilowatt installiert.
Auch die Berliner Stadtwerke sind in Marzahn-Hellersdorf schon heute sehr aktiv: Deren Photovoltaik-Großanlagen befinden sich auf der Alice-Salomon-Hochschule (96,88 kWp), Wohngebäuden von Berlinovo in Kaulsdorf-Nord (1.976,92 kWp), dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf (307,5 kWp) und Wohngebäuden im Rathausviertel von Stadt und Land (593,64 kWp).
Photovoltaikanlagen sind auch heute schon wirtschaftlich und rechnen sich für die Betreibenden.
Diese Projekte sind nur einige Beispiele für die erfolgreichen Solarprojekte in unserem Bezirk. Es gibt weit mehr. Doch das ist erst der Anfang.
Außer den Dächern von Mehrfamilienhäusern bieten gerade die Einfamilienhäuser großes Potential. Schon heute nutzen viele die Solarenergie und ernten so den Strom vom eigenen Dach.
Um unsere Klimaziele zu erreichen ist es wichtig den Anteil von Solarenergie an unserem Strom drastisch zu erhöhen.
Schätzungsweise 25 % des Berliner Strombedarfs kann aus Solarenergie gedeckt werden – wenn wir massiv den Ausbau dieser Technik voranbringen. Dafür hat die Grüne Fraktion im Abgeordnetenhaus eine Initiative für ein Gesetz gestartet.
Für alle Neubauten sollen ab Januar 2022 Solaranlagen auf dem Dach Standard sein. Das gleiche gilt bei wesentlichen Umbauten des Daches. Das sind beispielsweise Änderungen an der Dachfläche, bei der die wasserführende Schicht durch Dachausbau, -aufstockung oder -sanierung erheblich erneuert wird.
Der Gesetzesvorschlag wurde mit einer breiten Beteiligung von Verbänden erstellt. Unter anderen wurden beteiligt: Energietisch, BUND, Vattenfall, Greenpeace, die IHK, die Handwerkskammer, Schornsteinfeger und und und.
Noch im Sommer 2021 soll der Gesetzesentwurf im Abgeordnetenhaus verabschiedet werden.
Als Mieter von der Energiewende profitieren
Auch ohne eigenes Dach ist es möglich von der Energiewende zu profitieren und eigenen Solarstrom zu ernten.
Möglich wird das zum einen durch das Mieterstrommodell. Bei diesem Modell wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Mietshauses errichtet. Entweder in Eigenregie der Eigentümer oder durch die Unterstützung von z.B. den Berliner Stadtwerken. Die Mieterinnen und Mieter beziehen ihren Strom zu einem günstigeren Tarif und partizipieren so direkt vom Solarstrom auf dem Dach des Hauses. Allein durch die Berliner Stadtwerke können schon heute in Kaulsdorf-Nord 3.866 Wohneinheiten (Berlinovo) und im Rathausviertel 984 Wohneinheiten (Stadt und Land) vom Mieterstrommodell profitieren.
Viele Dächer von Mehrfamilienhäusern sind aktuell nicht mit Solarmodulen ausgestattet. Hier schlummert gewaltiges Potential.
Solarenergie vom Balkon
Eine weitere Möglichkeit ist eine Balkonsolaranlage. Diese Stecker-Solaranlagen werden entweder auf den Balkon gestellt oder an der Brüstung befestigt.
Mit einem einfachen Schuko-Stecker werden sie in die Steckdose gesteckt. Module mit insgesamt bis zu 600 Watt können so die Grundlast des Stromverbrauchs in der Wohnung decken und helfen die Stromrechnung gering zu halten.
Anders als in anderen Ländern gelten in Deutschland Bedingungen, die hemmend wirken. Auf der Internetseite der Stadt Berlin werden die Rahmenbedingungen übersichtlich erklärt.
Auf der Internetseite machdeinenstrom.de informiert ein Biesdorfer über die Möglichkeiten der eigenen Stromerzeugung aus der Sonnenenergie.
veröffentlicht am 02.02..2021
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