Treibhauseffekt

Treibhauseffekt und Klimakrise

– Gastbeitrag von Jonas Knorr –

Es geht in diesen Beiträgen immer um die Klimakrise, doch in keinem habe ich bislang erklärt, worauf die Klimakrise eigentlich beruht, also warum es so schlimm ist. Deswegen soll es hier um den Treibhauseffekt und den Klimawandel im allgemeinen gehen.

Der Treibhauseffekt an sich ist sinnvoll und nötig, denn er sichert unser Überleben. Der Treibhauseffekt meint die Wirkung der Treibhausgase in einer Atmosphäre auf die Temperatur eines Planeten, in unserem Fall auf die Erde. Die Treibhausgase sind durchlässig für die kurzwellige Strahlung der Sonne, reflektieren aber die von der Erde emittierte langwellige Infrarotstrahlung, wobei jedes Gas andere Wellenlängen reflektiert, wodurch die verschiedenen Treibhausgase in der Masse einen Großteil der Infrarotstrahlung reflektieren können. Durch die Reflektion der Wärmestrahlung erwärmt sich die Erdoberfläche[1].

Gastautor Jonas Knorr

Normalerweise stellt die Natur ein gutes Gleichgewicht zwischen Erwärmung und Abkühlung her, indem sie auf verschiedene Arten Treibhausgase bindet oder freisetzt. Durch diese Schwankungen gibt es Eis- und Heißzeiten. Der Mensch allerdings bringt dieses System aus dem Gleichgewicht, indem er Treibhausgase emittiert. Dadurch entsteht der sogenannte anthropogene (menschengemachte) Treibhauseffekt. Dies geschieht vor allem seit Beginn der Industrialisierung, wodurch die globale Durchschnittstemperatur seit dem Beginn der Globalisierung um über ein Grad Celsius gestiegen ist[2].

Und damit sind wir auch beim Klimawandel angelangt, denn dieser ist nichts anderes als die weltweit auftretende Veränderung des Klimas auf einem Planeten mit einer Atmosphäre. Ein Klimawandel kann sowohl zu einer Abkühlung, als auch zu einer Erwärmung führen. Aber hier soll es vor allem um den gegenwärtig stattfindenden, anthropogenen Klimawandel gehen.

Zuerst an dieser Stelle mal wieder eine Grafik der NASA:

Nasa

Auf dieser Grafik ist die Temperaturänderung im globalen Mittel von 1880 bis 2020 dargestellt. Als Referenzzeitraum für die 0,0°C Grenze wurden die Jahre 1951 bis 1980 gewählt. An der roten Linie, die eine Glättung der Werte über fünf Jahre darstellt kann man sehen, dass die Temperatur seit 1960 stark zu steigen begonnen hat[3].

Noch besser ist auch die Verteilung der Hitzejahre an dieser NASA Grafik zu sehen:

Nasa Grafik

Hier sieht man, dass fast jedes Jahr wärmer war, als das vorhergehende und, dass vor allem die Winter immer wärmer werden.

Doch, was sagen uns diese Grafiken?

Die Grafiken zeigen, dass die Temperaturen sehr stark zu steigen begonnen haben, nachdem die Industrialisierung. Auch zeigen sie, dass die Erwärmung sehr schnell abläuft. So schnell hat sich die Erde in keiner bekannten Erwärmungsphase in den vergangenen 66 Millionen Jahren erwärmt und so warm, wie im Jahr 2017, als wir die 1 Grad Grenze erreichten, war es zuletzt vor 115.000 Jahren[4]. Aktuell steigt die Temperatur mit ungefähr 0,2 Grad pro Jahrzehnt, was bedeutet, dass wir die 1,5 Grad Grenze noch vor 2040 erreichen werden, also eventuell bevor das Klimapaket der Bundesregierung die Abschaltung der Kohlekraftwerke vorsieht[5]. Die Ursache für den Klimawandel ist das anthropogene Anreichern der Atmosphäre von Treibhausgasen. Wir haben bereits über unseres CO2-Budgets für das Erreichen des 2 Grad Ziels verbraucht[6]. Das heißt, wir müssen im letzten Drittel unseres Budgets bei einem steigenden Ausstoß von CO2 versuchen, unsere CO2 Emissionen auf Netto-Null zu bringen – ich weiß, das klingt unmöglich, ist es aber nicht, wie auch das Wuppertal Institut feststellte[7].

Zum Ende noch ein paar Worte zu natürlichen Möglichkeiten des Klimawandels.
Das Klima kann sich zum einen durch Veränderungen der Sonne wandeln, wenn diese mehr oder weniger Strahlung abgibt. Auch Veränderungen der Erdumlaufbahn oder der Achsneigung können zu Klimaveränderungen führen. Auch durch Plattentektonik und Vulkanismus kann sich das Klima wandeln, wobei vor allem beim Vulkanismus Aerosole und Treibhausgase eine Rolle spielen[8].

Heute habe ich oft die Atmosphäre erwähnt und möchte deshalb nächste Woche über die Atmosphäre schreiben, denn diese spielt beim Klima selbstverständlich auch eine große Rolle.

Ergänzende Quellenangabe: Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel (David Melles & Christian Serrer) (2018) S. 8-11/22/23/30-35/46/47 ISBN: 978-3-98-19650-0-1; Der Große Brockhaus – Das Lexikon in einem Band, 6. vollständig aktualisierte und überarbeitete Auflage (2013) S. 1060 ISBN: 978-3-577-00318-6

In der Serie „1,5 Grad“ erklärt Jonas Knorr die Klimakrise. Zur Aufklärung über die Klimakrise wird diese Rubrik Fridays For Future Marzahn-Hellersdorf frei zur Verfügung gestellt. Für den Inhalt sind allein die Gastautor*innen verantwortlich.

 

veröffentlicht am 05.02.2021

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