Die Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen
– Gastbeitrag von Jonas Knorr –
Im letzten Beitrag ging es um den Jetstream und seine Veränderungen aufgrund der Klimakrise und ja, ich weiß, das ist mittlerweile drei Wochen her. Nächste Woche ist der 7. Globale Klimastreik und deshalb bin ich in der letzten Zeit nicht dazu gekommen, Beiträge zu verfassen.
Eigentlich sollte es heute um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen gehen. Bei meinen Recherchen hat sich dieses Thema aber als extrem umfangreich herausgestellt. Deshalb beginne ich heute mit den Auswirkungen auf die Gesundheit.
Schon heute beeinflusst der Klimawandel das Leben aller Menschen auf der Erde. Wenn auch nicht direkt, dann zumindest indirekt.[1] Die Folgen der globalen Erwärmung sind aber sehr unterschiedlich. In manchen Gegenden scheint die Bevölkerung sogar davon zu profitieren. Doch der Schein trügt – die negativen Auswirkungen des Klimawandels überwiegen und werden dies immer stärker tun. [2]
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit werden immens sein. Allein im Jahr 2010 starben 225.000 Menschen durch Unterernährung, 35.000 wegen Hitze und Kälte, 2.750 durch Überschwemmungen und Erdrutsche. Stürme forderten das Leben von 2.500 Menschen und 135.000 Menschen starben aus anderen, auf den Klimawandel zurückzuführenden Ursachen. [3]
Die steigende Anzahl von Hitzeereignissen und die damit zunehmende Hitzebelastung können zu einer Verstärkung der Erkrankungen des Kreislaufsytems führen und damit die Sterblichkeit erhöhen. [4] [5] [6] [7] Auch die zunehmende Häufigkeit von Extremwetterereignissen erhöht die Risiken für betroffene Menschen zu sterben. [8] In Deutschland wird der Klimawandel zu einer längeren Pollensaison führen, was Symptome von Atemwegserkrankungen verstärken kann. Zusätzlich breiten sich allergieauslösende Pflanzen besser aus. [8] [9] [10] Auch die Anzahl psychischer Erkrankungen wird durch den Klimawandel zunehmen. Durch Extremwetterereignisse beispielsweise können sogenannte posttraumatische Belastungsstörungen hervorgerufen werden. [11] Aber alleine schon die Angst davor und die Sorge um das eigene Überleben können zu Depressionen führen. [12]
Je stärker der Klimawandel voranschreitet, desto stärker werden die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit werden. [13]
Aber auch der Klimawandel an sich kann weitere, starke Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Durch höhere Temperaturen in Gewässern werden sich giftige Cyanobakterien stärker vermehren. Diese können zum Tod führen. [14] Auch andere Bakterien können sich stärker vermehren, so wie in Lebensmitteln beispielsweise die Salmonellen. [9] Im Meer werden sich die Cholera-Bakterien wieder stärker vermehren und es wird im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu mehr Infektionen mit Cholera kommen. [15]
Abschließend sei gesagt, dass der Klimawandel die größte globale Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert darstellen wird. [16]
In der nächsten Woche lesen wir uns wieder mit dem Effekt des Klimawandels auf die Städte und die Landwirtschaft.
Zusätzliche Literaturquelle: Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel (David Nelles & Christian Serrer) (2018) S. 102-109 ISBN: 978-3-9819650-0-1
In der Serie „1,5 Grad“ erklärt Jonas Knorr die Klimakrise. Zur Aufklärung über die Klimakrise wird diese Rubrik Fridays For Future Marzahn-Hellersdorf frei zur Verfügung gestellt. Für den Inhalt sind allein die Gastautor*innen verantwortlich.
veröffentlicht am 12.03.2021