Stilles Gedenken Holocaust

Erinnern gegen das Vergessen: Gedenken an Dr. Arno Philippsthal

Der Internationale Holocaust-Gedenktag am 27. Januar erinnert weltweit an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945 und gedenkt der Millionen Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr fand am 25. Januar wiederholt eine Gedenkveranstaltung vor der ehemaligen Praxis des Dr. Arno Philippsthal in der Oberfeldstraße 10 in Berlin-Biesdorf statt.

Dr. Arno Philippsthal wurde am 13. September 1887 in Güsten geboren. Nach seinem Medizinstudium und dem Dienst als Militärarzt im Ersten Weltkrieg ließ er sich 1919 als praktischer Arzt in Biesdorf nieder. Er galt als fürsorglicher und sozial engagierter Mediziner und war bei seinen Patienten sehr beliebt. Im April 1933 plante er die Eröffnung einer eigenen Klinik in Biesdorf. Doch am 21. März 1933 wurde er von der SA verhaftet und im SA-Gefängnis Papestraße so schwer misshandelt, dass er am 3. April 1933 an den Folgen seiner Verletzungen verstarb.

Das Gedenken an Persönlichkeiten wie Dr. Philippsthal ist heute von besonderer Bedeutung. Es erinnert uns nicht nur an die Gräueltaten der Vergangenheit, sondern mahnt auch zur Wachsamkeit gegenüber aktuellen Tendenzen von Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz. In einer Zeit, in der extrem rechte Aktivitäten und Wahlerfolge solcher Parteien weltweit zunehmen, ist es unerlässlich, ein klares Zeichen für Vielfalt, Solidarität und Menschlichkeit zu setzen. Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf“ betont die Wichtigkeit, unserer historischen Verantwortung gerecht zu werden und gemeinsam gegen das Vergessen anzukämpfen. Das Bündnis hatte zu dieser Veranstaltung eingeladen, welches durch Julia Scharf (Bündnis 90/Die Grünen) organisiert wurde.

Solche Gedenkveranstaltungen mit lokalem Bezug fördern das Bewusstsein für die Vergangenheit – insbesondere in unserem direktem Umfeld – und stärken das Engagement für eine tolerante und offene Gesellschaft. Sie erinnern uns daran, dass Demokratie und Menschenrechte keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern täglich verteidigt werden müssen.

Hier sind ein paar Eindrücke im Kurzvideo auf instagram zu sehen.

 

veröffentlicht am 01.02.2024