Reaktivierung der Tempohomes in der Dingolfinger Straße
Die temporäre Unterkunft in der Dingolfinger Straße wird zeitlich befristet noch einmal geöffnet, um afghanischen Schutzbedürftige ankommen zu lassen. Nach den notwendigen Untersuchungen und Registrierungen werden sie von dort in weitere Bundesländer verteilt.
Die aktuelle Situation in Afghanistan ist sehr bewegend. Durch eine grobe Fehleinschätzung der Bundesregierung, konnten die Ortskräfte nicht rechtzeitig vor dem Eintreffen der Taliban in Kabul evakuiert werden.
Inzwischen haben die Taliban auch die Hauptstadt eingenommen und versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. Es ist kaum auszudenken, was es dort an Gräueltaten gegenüber Frauen und Menschen gibt, die sich jahrelang für die Demokratie eingesetzt haben.
Es kommt jetzt darauf an, schnelle Hilfe zu leisten und Menschen, die mit uns vor Ort lange Jahre gearbeitet und uns unterstützt haben, zu evakuieren. Auch Menschen, die von den Taliban gesucht werden und den Tod fürchten, brauchen unsere Unterstützung.
In dieser Notlage hat sich das Land Berlin Mitte dieser Woche dazu entschieden, die Unterkunft in der Dingolfinger Straße als sogenannte Drehscheibenunterkunft für ankommende Ortskräfte aus Afghanistan zu aktivieren. Diese ist zeitlich befristet. Betreiber ist ein kommunaler Landesbetrieb. Die medizinische Erstversorgung erfolgt über Albatros. Für das An- und zur Ruhe kommen, ist eine komplette Unterkunft notwendig.
In den Räumlichkeiten in unserer Nachbarschaft kommen die Menschen an, erhalten die notwendigen Untersuchungen, Registrierungen und es werden die aufenthaltsrechtlichen Fragen geklärt. Danach werden sie in weitere Bundesländer verteilt.
Auch wir als Nachbarschaft können unseren Beitrag dazu leisten, dass Menschen – die alles verloren haben, sogar ihre Heimat – nun aufgenommen werden. Sie verdienen eine Chance in Berlin anzukommen und das Erlebte zu verarbeiten.
Ich würde mich freuen, wenn Sie unsere Nachbarschaft dabei unterstützen und die Menschen willkommen heißen. All das ist für niemanden leicht. Doch Menschlichkeit ist das, was jetzt wichtig ist. Wir von Bündnis 90/Die Grünen finden: Wir brauchen mehr Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ich bedauere, dass sich die CDU auf Bezirksebene davon abgewandt hat und das Leid der Geflüchteten zur Spaltung nutzt. Zudem ihre eigene CDU- geführte Bundesregierung sich genau für das Gegenteil einsetzt und die Menschen aus Afghanistan ausgeflogen hat.
Möchten Sie helfen – sei es durch Sachspenden oder bei der Unterstützung der Geflüchteten beim Ankommen? Sei es Hilfe beim Einkaufen, Behördengängen oder einfach nur unsere wunderschöne Nachbarschaft zu „entdecken“.
Dann melden Sie sich gerne bei mir und ich vermittle Ihnen die Kontakte. So können Sie einen direkten Beitrag dazu leisten, dass die Menschen wieder mehr haben, als ein vorläufiges Dach über dem Kopf.
veröffentlicht am 26.08.2021