Fazit – Die Auswirkungen Auf Die Menschheit
– Gastbeitrag von Jonas Knorr –
In den letzten Beiträgen ging es um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen. Dies ist der vorerst letzte Beitrag in dieser Kategorie und ich möchte ein Fazit ziehen und die Kosten des Klimawandels und Klimaschutzes in Relationen setzen.
Zur Erinnerung: Durch den Klimawandel wird es zu mehr Krankheiten kommen und viele Menschen werden aufgrund von Extremwetterereignissen sterben. In den Städten wird die Luft noch ungesünder, wärmer und trockener werden und die Erntemengen in der Landwirtschaft werden rapide sinken. Parallel dazu wird es Wellen von flüchtenden Menschen geben, die aus ihrer Heimat fliehen, weil die klimatischen Bedingungen dort zu lebensfeindlich sind.
Das alles erwartet uns, wenn wir den Klimawandel nicht auf 1,5 oder wenigstens 2 Grad begrenzen. Wenn wir so, wie bisher weitermachen, wird die globale Erwärmung aber bei ungefähr 5 Grad liegen. [1] Schon jetzt werden aber zahlreiche Kipppunkte erreicht und mit jedem Zehntel-Grad werden es mehr und mehr unumkehrbare Schäden des Klimawandels.
Zum Autor
Jonas Knorr
schreibt regelmäßig auf dieser Seite über die Klimakrise. Er ist Bezirksdelegierter von Fridays for Future und leitet die Media AG von FfF auf Berlin Ebene.
Viele Menschen und auch Regierungen haben Angst vor dem hohen Preis des Klimaschutzes, doch steht dieser wirklich im Verhältnis zu den Schäden des Klimawandels? Nein. Das sagen jedenfalls viele Berechnungen. Während bei einer Erwärmung von 2 Grad noch von einem jährlichen Schaden von unter 10 Prozent am weltweiten Bruttoinlandsprodukt ausgegangen wird, rechnen viele Wissenschaftler:innen bei 5 Grad mit einem Schaden von weit über 20 Prozent und mit einer exponentiellen Steigerung des Schadens, je wärmer es wird. [2]
Bei den konkreten Kosten des Klimawandels geht es um drei verschiedene Arten eben dieser. Zum einen direkte Schadkosten, durch Extremwetterereignisse oder Dürren, zum anderen Anpassungskosten, zum Beispiel durch den Schutz vor dem steigenden Meeresspiegel [3] und zum dritten Vermeidungskosten, beispielsweise durch den Umstieg auf erneuerbare Energien.
Die genaue Höhe der Kosten ist hierbei oft schwer zu berechnen, da es zum Beispiel nicht möglich ist, die Folgen des tauenden Permafrostbodens genau zu bestimmen. [4]
Natürlich kann auch ich nicht leugnen, dass das Erreichen des 1,5 Grad Ziels – mittlerweile – mit hohen Investitionskosten verbunden ist, ein Anstieg auf 3,5 Grad aber, wie es beispielsweise durch den Plan der Bundesregierung entstehen würde, [5] wäre mit höheren Schadkosten verbunden. [6] Sehr wahrscheinlich also sind die Kosten für den Klimaschutz deutlich niedriger, als die entstehenden Kosten durch den Klimawandel. [7]
Um die Schäden des Klimawandels auf den Menschen und die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten, brauchen wir also effektiven Klimaschutz mit effektiven Maßnahmen. Im nächsten Beitrag werde ich eben solche Maßnahmen für Berlin anhand des Forderungskatalogs von Fridays for Future Berlin, welcher zusammen mit Wissenschaftler:innen ausgearbeitet wurde, vorstellen.
Zusätzliche Literaturquellen: Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel (David Melles & Christian Server) (2018) S. 118-123, ISBN: 978-3-9819650-0-1
In der Serie „1,5 Grad“ erklärt Jonas Knorr die Klimakrise. Zur Aufklärung über die Klimakrise wird diese Rubrik Fridays For Future Marzahn-Hellersdorf frei zur Verfügung gestellt. Für den Inhalt sind allein die Gastautor*innen verantwortlich.
veröffentlicht am 09.04.2021
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