
Hinweisschilder zum Entenfüttern: Ein wichtiger Schritt – aber unzureichend umgesetzt
Im Jahr 2020 hat die Grüne Fraktion einen Antrag eingereicht, um nach dem Vorbild von Treptow-Köpenick an den bezirklichen Seen in Marzahn-Hellersdorf Hinweisschilder aufzustellen, die über die negativen Folgen des Entenfütterns aufklären. Nun, fünf Jahre später, wurden die ersten Schilder aufgestellt – doch die Umsetzung lässt zu wünschen übrig.
Warum Entenfüttern problematisch ist
Viele Menschen denken, sie tun den Enten etwas Gutes, wenn sie sie mit Brot oder anderen Lebensmitteln füttern. Tatsächlich schadet dies jedoch sowohl der Umwelt als auch den Tieren selbst.
Umweltschutzgründe:
- Überdüngung des Wassers: Die Nahrungsreste und der Kot der Enten führen zu einem erhöhten Nährstoffgehalt im Wasser, was Algenblüten und in der Folge Sauerstoffmangel verursachen kann.
- Schädigung des Gewässers: Faulende Futterreste am Boden begünstigen die Bildung von Schlamm und beeinträchtigen das ökologische Gleichgewicht.
- Anlocken von Ratten und anderen Tieren: Übrig gebliebenes Futter zieht Ratten an, die sich in der Umgebung ausbreiten und weitere Probleme verursachen können.
Tierschutzgründe:
- Ungesunde Ernährung: Brot und andere für Menschen gedachte Lebensmittel sind für Enten schwer verdaulich und können zu Mangelerscheinungen und Krankheiten führen.
- Abhängigkeit vom Menschen: Werden Enten regelmäßig gefüttert, verlieren sie ihre natürliche Scheu und verlernen, sich selbst artgerecht zu ernähren.
- Vermehrte Population und Krankheiten: Durch die vermehrte Nahrungsquelle siedeln sich mehr Tiere an, was das Krankheitsrisiko unter den Vögeln erhöht.
Mangelhafte Umsetzung der Schilder-Aufstellung
Dass nach fünf Jahren nun endlich Schilder aufgestellt wurden, ist grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings ist die Umsetzung enttäuschend. Am gesamten Biesdorfer Baggersee wurde gerade einmal ein einziges Schild in A4-Größe angebracht – eine kaum wahrnehmbare Maßnahme. Schon aus wenigen Metern Entfernung ist das Schild nicht mehr lesbar. Zudem fehlt eine direkte Information: Statt klare Hinweise zu geben, enthält das Schild lediglich einen QR-Code, den man erst scannen muss, um weitere Informationen zu erhalten.
Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf! Um wirklich etwas zu bewirken, sollten größere und besser sichtbare Schilder aufgestellt werden – und das nicht nur an einem einzigen Standort. Zudem wäre es sinnvoll, die Informationen direkt auf dem Schild bereitzustellen, anstatt sich auf digitale Inhalte zu verlassen.
Es bleibt zu hoffen, dass der Bezirk hier nachbessert und die wichtige Botschaft auch tatsächlich ankommt.
veröffentlicht am 31.03.2025