Straßenumbenennung

Umbenennung von Straßennamen mit antisemitischen Hintergrund

In der Bezirksverordnetenversammlung wurde ein fraktionsübergreifender Antrag zu Straßenumbennenungen gestellt. Das Ziel: Die Arndtstraße und die Roedernstraße sollen umbenannt werden. Warum das aus Sicht der Antragstellenden wichtig ist und welche Straßennamen denkbar sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Hintergrund:

Die Arndtstraße ist benannt nach Ernst Moritz Arndt (1769-1860), einem nationalistischen Politiker und Schriftsteller. Durch seine klar antisemitischen, offen vorgetragenen Positionen, wurde er von Nationalsozialisten verehrt und seine Werke für die Zwecke des Nationalsozialismus genutzt.

Die Roedernstraße ist nach dem Landrat Siegfried von Roedern (1870–1954) benannt. Roedern war Berufspolitiker, Mitglied der NSDAP und Ehrenführer der SS. Für beide Straßen empfiehlt der Antisemitismusbeauftrage des Landes Berlin, der kürzlich eine Studie zum Antisemitismusbezug von Berliner Straßennamen veröffentlichte, eine Straßenumbenennung.

Die folgenden Frauen sind als Namensgeberinnen für Straßen in Marzahn-Hellersdorf im Gespräch:

Emma Döltz, geb. Lehmann, (1866 – 1950) war eine Funktionärin der SPD, Journalistin und Schriftstellerin. Ab 1890 engagierte sie sich in der Frauenbewegung für bessere Arbeitsbedingungen und Gleichberechtigung und setzte sich für den Kinderschutz ein. 1905 wurde sie Mitglied der SPD und dort politisch aktiv. 1927 zog sie nach Mahlsdorf. 1933 wurde sie zur 2. Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt gewählt. Nach 1945 engagierte sie sich wieder in der SPD.

Gertrud Bäumer (1873-1954) war eine Frauenrechtlerin, Politikerin, Publizistin und Schriftstellerin. Gemeinsam mit ihrer Lebenspartnerin Helene Lange gilt sie als bedeutende Figur der deutschen
Frauenbewegung. Sie war eine bürgerliche Kritikerin des Nationalsozialismus.

Wie denken Sie darüber? Treten Sie gerne direkt mit mir zu diesem oder einem anderen Thema in Kontakt.

Den genauen Antrag, eingebracht von Bündnis 90/Die Grünen, FDP, SPD und DIE LINKE können Sie hier nachlesen.

 

veröffentlicht am 30.07.2022

 

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