Lange Wartezeiten am Bahnübergang in Biesdorf

Große Trauben bilden sich, wenn die Schranke am S-Bahnhof Biesdorf schließt. Das Gefühl ist gewachsen, dass die Wartezeiten sich seit dem Neubau des Übergangs verlängert haben. Und tatsächlich bestätigt die Deutsche Bahn, dass die Schranken seltener öffnen. 

Die Deutsche Bahn teilte auf meine Anfrage mit:

„Die neue Bahnübergangssicherungsanlage der Oberfeldstraße ist im Durchschnitt tatsächlich etwas länger geschlossen als die vorherige Anlage.

 Dies hat mehrere Gründe:

Für die Geschwindigkeit der Fußgänger wurde auf 1,0m/s herabgesetzt (vorher 1,2m/s) um so dem demographischen Wandel Rechnung zu tragen.

Die Schranke muss zwischen dem Öffnen und dem erneuten Schließen mindestens eine Sekunde geöffnet sein, bevor das Straßenlichtzeichen wieder gelb anzeigt (aktuellen gesetzliche Vorgabe). Kann diese Mindestzeit nicht erreicht werden, weil sich ein anderer Zug annähert, bleibt die Schranke geschlossen.

Für die S-Bahnzüge ist bereits eine Geschwindigkeit von 100km/h berücksichtigt, weshalb die Schließanforderung geringfügig früher ausgelöst wird. Seitens der S-Bahn Berlin (Betreiber der Züge) wird davon ausgegangen, dass die modernisierten Züge zukünftig wieder 100 km/h fahren. Die kürzlich neu beschafften Züge, welche derzeit nur auf der S47 eingesetzt sind, dürfen bereits 100 km/h fahren.

Die Wahrnehmung der längeren Schließzeiten tritt verstärkt in der Berufsverkehrszeit auf, da hier auf der S-Bahn die Verstärkerzüge zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße verkehren. Ggf. kommt es auch zu längeren Halten an den Bahnsteigen, welches sich auch negativ auf die Schließzeiten auswirkt.

Technisch haben wir bereits alle Möglichkeiten genutzt, die zur Minimierung der Schließzeiten möglich und zulässig sind.

Uns bleibt daher leider nur die Bitte,  auch den Alternativweg über den Fußgängergang zu nutzen.“

Außer den verlängerten Wartezeiten wird es in diesem Jahr noch einmal zu einer Geduldsprobe kommen, wenn das Provisorium im Bereich der Ferngleise ausgetauscht wird. Dazu soll es im zweiten Halbjahr noch einmal zu einer zweiwöchigen Sperrung kommen.

veröffentlicht am 22.07.2021