Biesdorfer Baggersee Boote

Steine am Biesdorfer Baggersee: Bezirksamt zeigt sich uneinsichtig

Immer größer wird der Widerstand gegen die vom Bezirksamt ergriffenen Maßnahmen am Biesdorfer Baggersee. Zahlreiche Beschwerden und Einwohneranfragen wurden eingereicht. Von allen Seiten gibt es scharfe Kritik. Wir brauchen endlich eine klare Perspektive, in welche Richtung sich der Naherholungsraum in Zukunft entwickeln soll. 

Es macht sich zunehmend großes Unverständnis breit. Und niemand konnte bisher erklären, wie die Steinhaufen die Herausforderungen am See lösen sollen. Denn die gibt es: Außer der Störung der Nachtruhe gibt es auch das Problem der Vermüllung.

Hier konkret etwas zu tun, ist wichtig und richtig. Allerdings sind wir mit den Steinen keinen Schritt näher zur Lösung gerückt.

Wer in dem Biesdorfer Baggersee nur eine technische Hilfseinrichtung für die Regenwasserabführung sieht, hat den Blick für die Bedürfnisse der Anwohnenden und Menschen aus unserem Bezirk verloren. Der See und das Umfeld stellen einen erhaltenswerten Naturraum dar, der eine langfristige Perspektive braucht.

Es stimmt: Im See wird Regenwasser gesammelt, dass vorher durch die Sedimentationsanlage gefiltert wird. Und es stimmt auch, dass im Falle von Starkregenereignissen ungefiltertes Regenwasser von Straßen eingeleitet wird. Außerdem wird im Falle von einem Starkregenereignis bei gleichzeitigem Stromausfall Abwasser in den See eingeleitet.

Was zur Wahrheit aber auch dazu gehört: Das letzte Überlaufereignis bei einem Starkregen gab es im Jahr 2017, also vor inzwischen vier Jahren. Wann der letzte Stromausfall in Verbindung mit einem Starkregen auftrat, ist nicht bekannt.

Luftaufnahme Biesdorf-Süd

2004 war die Regenwasser-Filteranlage westlich des Sees noch im Bau. Die Wasserbetriebe geben an, dass diese Schilfflächen das Wasser erstaunlich gut aufbereiten können.

Genau so wenig ist bekannt, wie die Wasserqualität zu bewerten ist. Denn dazu gibt es schlicht keine Untersuchungen. Das Bezirksparlament hatte zwar beschlossen, dass derartige Tests durchgeführt werden sollen. Das wird vom Bezirksamt allerdings einfach nicht umgesetzt.

Immer wieder wird deutlich, dass die Beschlüsse des Bezirksparlamentes im Zusammenhang zum See ignoriert werden, bzw. genau das Gegenteil davon umgesetzt wird, was die Mehrheit der Verordneten entschieden hat.

Wir brauchen endlich eine klare Perspektive, in welche Richtung sich der Naherholungsraum in der Zukunft entwickeln soll.

Uns von Bündnis 90/Die Grünen ist wichtig, dass die Menschen eigenverantwortlich entscheiden können, ob sie am See die Füße ins Wasser halten möchten, oder nicht. Wir möchten, dass die bewachsenen Uferbereiche besser geschützt werden. Dazu ist die beste Strategie, an einigen Stellen den Uferzugang möglichst barrierearm zuzulassen. Mit Verboten allein werden wir die Herausforderungen nicht lösen.

Zur Einhaltung der Nachtruhe müssen die Ordnungsbehörden präsenter sein. Für das Müllproblem können mehr Mülleimer aufgestellt und die Pflegemaßnahmen intensiviert werden.

Um der Übernutzung der Grünanlage zu begegnen, hat die Bündnisgrüne Gruppe im Bezirksparlament die Einrichtung von Badebusverbindungen gefordert. Trotz positivem Beschluss im Parlament wird auch diese Initiative nicht vom Bezirksamt umgesetzt.

Wir lassen nicht locker und werden weiter daran arbeiten, dass der Naturraum eine langfristige Perspektive bekommt. Diese muss aus unserer Sicht unter Beteiligung der Menschen aus unserem Bezirk entstehen. Nur so wird sich eine langfristig akzeptierte Lösung finden lassen.

 

veröffentlicht am 28.05.2021